Faktenchecker-Check: Ist Covid-19 eine Laborpandemie?

Die rechte Hand des deutschen Wahrheitsministeriums “CORRECTIV”, hat sich dem Vorwurf “Covid-19 sei eine Laborpandemie” angenommen. Aufgrund der Staatsnähe dieses einschlägig gesponserten Faktencheckers, haben wir den Faktenchecker mal gefaktencheckt 😉

In einem Video auf Youtube behauptet ein Urologe aus Baden-Württemberg, Covid-19 sei keine gefährliche Krankheit. Vielmehr handele es sich um eine „Laborpandemie“, bei der zwar das Virus, aber keine Krankheit nachgewiesen werde. Seine Behauptungen sind größtenteils falsch und führen in die Irre.

Nein, Covid-19 ist keine „Laborpandemie“, sondern eine gefährliche Krankheit correctiv.org

So beginnt der staatsnahe Faktenchecker seinen Artikel. Darauf folgen erstmal sechs Absätze in denen sie den Arzt Yves Oberndörfer in gewohnter Manier zu diffamieren versuchen. Die übliche Einleitung bevor es an die Argumente geht. Der Leser soll ja erst auf den richtigen Kurs gebracht werden, nicht, dass er sich noch eine eigene Meinung bilden könnte.

Erste Behauptung: Covid-19 sei keine gefährliche Krankheit und es gebe inzwischen Herdenimmunität

Der Urologe behauptet in dem Video, Covid-19 sei „keine gefährliche Krankheit“. Diese Behauptung unterscheidet sich stark von den Einschätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Robert-Koch-Instituts (RKI), das im Auftrag der deutschen Bundesregierung für Krankheitsüberwachung und -prävention zuständig ist.

Correktiv stellt zumindest gleich klar in wessen Auftrag das Robert-Koch-Institut (RKI) arbeitet. Das Staats-Institut wird schon länger kritisiert, nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Transparenz. Die anhaltende Aufrechterhaltung der Bedrohung über den gesamten Sommer hinweg, wurde ebenso vielseitig kritisiert, wie der Umgang mit Fallzahlen ohne jeglichen Bezug. Die WHO hingegen ist inzwischen deutlich zurückgerudert. Durch eine Hochrechnung aus weltweiten Zahlen geht man von 760 Millionen infizierten aus, bei ca. 1 Million Toten seit Ausbruch von Sars-CoV-2. Das entspricht einer Sterberate von ca. 0,14 %, was auch der normalen saisonalen Grippe entspricht. Ebenfalls interessant in diesem Zusammenhang sind die Erkenntnisse der US-Seuchenbehörde CDC. In der wöchentlichen Analyse vom 14. Oktober wurde beiläufig festgestellt, dass nur 6 % aller registrierter Corona-Todesfälle ausschliesslich auf Covid-19 zurückzuführen sind. 94 % der Fälle hätten im Durchschnitt 2,6 andere Erkrankungen gehabt, die als Todesursache ebenso infrage kämen.

Ob eine Herdenimmunität bereits vorhanden ist, ist zwar nicht geklärt, jedoch ist Covid-19 offensichtlich nicht bedrohlicher als bekannte Grippe-Infektionen.

Zweite Behauptung: Die Pandemie bestehe seit Ende März nur noch als Laborpandemie

Yves Oberndörfer sagt in seinem Video, dass er selbst bis Februar besorgt gewesen sei (ab Minute 00:44). Doch seit Ende März sei die Pandemie „nur noch eine Laborpandemie“. Damit meint er, dass das Virus zwar im Labor diagnostiziert werde, doch es sei nicht bekannt, ob der betreffende Mensch auch krank sei oder werde.

Diese Aussage führt geradewegs zum umstrittenen PCR-Test. Dazu hat sich Correctiv natürlich einen passenden Experten aus dem Fachbereich Veterinärmedizin ins Boot geholt.

Dass PCR-Tests Infektionen nachweisen, bestätigte uns auch der Virologe Friedemann Weber, Direktor am Institut für Virologie der Justus-Liebig-Universität in Gießen. Er schrieb CORRECTIV am 29. September, dass ein solcher Test das Erbgut des Erregers zum Zeitpunkt der Probenentnahme nachweise. Dies könne sehr wohl als Nachweis der erfolgten Infektion gelten.

Dem würden einige Fachleute bestimmt widersprechen wollen, doch sehen wir uns an was Wikipedia dazu schreibt:

Die PCR bzw. RT-PCR ist für fast alle humanpathogenen Viren etabliert. Eingesetzt wird sie wenn andere Nachweisverfahren kein positives Ergebnis liefern, aber dringender Verdacht auf eine virale Infektion besteht, zur Bestimmung von Genomäquivalenten für prognostische Zwecke, zum Therapie-Monitoring oder falls keine anderen Methoden zur Verfügung stehen. Für einen direkten Nachweis der Infektiosität folgt meist noch ein Nachweis auf Zellkultur, da bei der PCR nicht zwischen viralen Partikeln und infektiösen Viren unterschieden werden kann. Dies ist aber bei einer genauen Quantifizierung entscheidend, nicht aber bei einem qualitativen Nachweis.

Wikipedia Polymerase-Kettenreaktion

Nebst der Tatsache, dass der hochgelobte PCR-Test eher eine Notlösung darstellt (die zu allem Überfluss auch noch irreführend als “laborbestätigt” verkauft wird), zeigt uns dieser Abschnitt doch deutlich, dass ein PCR-Test nicht zwischen viralen Partikeln und infektiösen Viren unterscheiden kann. Somit kann nicht direkt auf eine Infektion geschlossen werden.

Der PCR-Test für Covid-19 steht jedoch noch aus anderen Gründen in der Kritik. Es gibt keine Validierung und keinen einheitlichen Standard. Ein positives Ergebnis hängt stark von der verwendeten Anzahl an Zyklen ab. Während einige Tests mit 30 oder weniger Zyklen arbeiten, arbeiten andere mit 40 oder mehr. Mehr Zyklen heisst auch mehr positive Ergebnisse. Selbst eine Papaya wird mit der richtigen Anzahl an Zyklen irgendwann positiv getestet werden.

Sehen wir uns nun noch an wie die Anzahl Tests erhöht wurde, ist der Vorwurf einer Laborpandemie, gar nicht so weit her geholt.

Telepolis – Corona: Weshalb steigen die Fallzahlen?

Fazit

CORRECTIV hat sich wieder einmal viel Mühe gegeben, um die Meinungen der Leser in die staatlich verordneten Bahnen zu lenken. Von einer Objektivität wie man sie von einem “Faktenchecker” erwarten würde, ist jedoch keine Spur zu sehen. Sollten doch gerade die unterschiedlichen Ansichten die Grundlage für eine offene Diskussion darstellen. Den Vorwurf der Irreführung muss sich CORRECTIV also selbst gefallen lassen.

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