Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn genoss es normalerweise sichtlich im Rampenlicht zu stehen. Etwas gelegt hat sich diese allerdings mit zunehmender Kritik an den Massnahmen im Zuge der Coronakrise, als auch kritische Stimmen lauter wurden. Der Knaller jedoch war ein Artikel im Business Insider vom 16. August. Berichtet wurde über den Kauf einer 4,2 Millionen Euro teuren Villa mit bescheidenen 300 Quadratmeter Wohnfläche und eigenem Tresorraum, die sich Jens Spahn und sein Ehemann gegönnt hatten, während sich Deutschland mitten in einer grossen Krise befindet.
Business Insider berichtete recht ausführlich über das Anwesen, welches zuvor dem ehemaligen US-Botschafter Richard Grenell gehört haben soll. In einem zweiten Artikel ging es dann noch um die Finanzierung bei einer Sparkasse, bei der Spahn zuvor jahrelang im Verwaltungsrat sass. Offensichtlich passte dies dem Bundesgesundheitsminister gar nicht, worauf er seine Anwälte einschaltete, um die Nennung der Kaufsumme zu verbieten. Ganz so einfach ist dies natürlich nicht als Politiker auf Bundesebene und Person von öffentlichem Interesse, doch soll Spahn in erster Instanz recht bekommen haben.
Nun, der Artikel über Spahns Luxusvilla machte natürlich schnell die Runde in sozialen Medien und so berichteten auch einige YouTuber darüber. Eine davon ist Carolin Matthie, eine junge Frau mit rund 55.000 Abonnenten bei YouTube, die sich nicht scheut politische Themen kritisch zu hinterfragen. Nachdem Spahns Anwaltskanzlei diverse Abmahnungen an Medienhäuser verschickt hatte, welche die ursprüngliche Schlagzeile aufgriffen, soll nun auch den YouTuber der Mund verboten werden. Obwohl sich Carolin Matthie lediglich auf die zuvor veröffentlichten Artikel, mit Ursprung vom Business Insider bezog und darüber berichtete, reichte das offensichtlich aus, um den Bundesminister zu erzürnen. Konkret versucht Herr Spahn unter Androhung von Strafe zu verbieten über den Kaufpreis seines neuen Märchenschlosses zu berichten und lässt daher weit gestreut Abmahnungen verteilen. Die Katze ist zwar längst aus dem Sack, doch der CDU-Politiker Spahn gibt deswegen nicht auf.
Da stellt sich natürlich die Frage – wieso? Was jucken ein paar YouTuber einen deutschen Bundesminister? Hat er etwas zu verbergen, war der Kauf nicht sauber? Und wieso eigentlich ausgerechnet die Villa von Ex-US-Botschafter Grenell, die sogar für Minister-Verhältnisse nicht etwa billig ist? Stammt das Geld aus seiner Lobby-Tätigkeit, die inzwischen sein Ehegatte übernommen hat? Die Fragen werden nicht weniger!