Das RKI versucht wie üblich das Panik-Level im neuen Wochenbericht hochzuhalten. Interessant dabei, dass Omikron offensichtlich überproportional geimpfte Personen trifft. Die Symptome werden allerdings weiterhin beschrieben, als würde es sich um eine Erkältung handeln. Ein kleiner Hinweis auf die neue Phase der Agenda wurde auch platziert. So warnt das RKI nicht nur vor Überlastung des Gesundheitssystems, sondern bezieht ausdrücklich weitere Versorgungsbereiche mit ein (rot markiert).
Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als sehr hoch ein. Ursächlich hierfür ist das Auftreten und die rasante Verbreitung der Omikronvariante, die sich nach derzeitigem Kenntnisstand (aus anderen Ländern) deutlich schneller und effektiver verbreitet als die bisherigen Virusvarianten. Dadurch ist mit einer schlagartigen Erhöhung der Infektionsfälle zu rechnen und es kann zu einer schnellen Überlastung des Gesundheitssystems und ggf. weiterer Versorgungsbereiche kommen. Die Infektionsgefährdung wird für die Gruppe der Ungeimpften als sehr hoch, für die Gruppen der Genesen und Geimpften mit Grundimmunisierung (zweimalige Impfung) als hoch und für die Gruppe der Geimpften mit Auffrischimpfung (dreimalige Impfung) als moderat eingeschätzt. Diese Einschätzung kann sich kurzfristig durch neue Erkenntnisse ändern. Die aktuelle Version der Risikobewertung findet sich unter https://www.rki.de/covid-19-risikobewertung
RKI Wochenbericht 30.12.21 Seite 3
Die Infektionsgefährdung wird weiterhin für Ungeimpfte am höchsten eingeschätzt, besser steht es für Geimpfte und noch besser für Geboosterte, laut RKI. Passt nur nicht ganz zu den Zahlen im weiteren Abschnitt zu den klinisch-epidemiologischen Daten:
Klinisch-epidemiologische Daten
RKI Wochenbericht 30.12.21 Seite 14
Zu den im Meldesystem vorliegenden Omikronfällen sind zum Teil Zusatzinformationen bekannt. Für 6.788 Fälle wurden Angaben zu den Symptomen übermittelt, es wurden überwiegend keine oder milde Symptome angegeben. Am häufigsten wurde von Patientinnen und Patienten mit Symptomen Schnupfen (54 %), Husten (57 %) und Halsschmerzen (39 %) genannt. 124 Patientinnen und Patienten wurden hospitalisiert, vier Person sind verstorben. Für 543 (5 %) Fälle wurde eine Exposition im Ausland angegeben. 186 Patientinnen und Patienten waren ungeimpft, 4.020 waren vollständig geimpft, von diesen wurde für 1.137 eine Auffrischimpfung angegeben. Auf Basis der übermittelten Daten wurden unter allen übermittelten Omikron-Infektionen 148 Reinfektionen ermittelt, zu keiner der von Reinfektion betroffenen Person wurden Vorerkrankungen übermittelt. Abbildung 9 zeigt die Verteilung der bisher übermittelten Omikronfälle in Deutschland. In allen Bundesländern wurden Omikronfälle nachgewiesen.
Von den ermittelten Fällen mit bekanntem Impfstatus seien 186 ungeimpft, 4’020 geimpft und davon 1’137 Fälle sogar geboostert. Der Anteil der Ungeimpften beträgt also gerade mal 4,6%. Demnach sind 95,4% der Omikron-Fälle geimpft oder gar geboostert, was weit über der bundesweiten Impfquote von 71,2% liegt. Nach einem Impf-Erfolg sieht das nicht aus. Auch, wenn das RKI die eigenen Daten natürlich nie in dieser objektiven Weise interpretieren würde.
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Update: Das RKI hat später sie Zahl der Ungeimpften um etwa den Faktor sechs angehoben, was dem Bericht zu entnehmen ist. Damit wurde wohl bewusst relativiert. Einen Nutzen der Impfung ist jedoch weiterhin nicht erkennbar bei einer Omikron-Infektion, da der Anteil der Geimpften nun etwa der Impfquote entspricht.