Divide et impera (teile und herrsche) ist eine uralte Form der Regentschaft, die in unserer Zeit mehr Bedeutung hat als je zuvor, auch wenn dies den meisten Menschen im Alltag nicht bewusst ist. Dazu werden von der “herrschenden Klasse” gezielt Ideologien gefördert oder gar geschaffen, die sich anschliessend gegenseitig bekämpfen sollen. Ganz nach dem Motto – wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Doch warum funktioniert dieses uralte Spiel in unserer doch so modernen und aufgeklärten Gesellschaft scheinbar besser als je zuvor, und warum kommen wir aus diesem Teufelskreis nicht raus?
Eine Ideologie ist im wesentlich eine Ideenlehre. Doch was bedeutet es einer Ideologie zu folgen? Man bedient sich damit einer vorgefertigten Weltanschauung, um zugleich an der eigenen Kreativität zu sparen. Diese Aussage mag auf manche provokant wirken, doch scheint sie mir sehr treffend in der aktuellen Epoche.
Links gegen rechts, jung gegen alt, schwarz gegen weiss, gläubige gegen ungläubige – immer findet sich irgendein ein Streitpunkt, der die Menschen in zwei Lager trennt. Man könnte annehmen, dies sei in der Natur des Menschen, doch dies bezweifle ich zumindest stark. Denn eigentlich hat der Mensch ein starkes Bedürfnis nach Harmonie und damit nach Kooperation. Allerdings hat er auch ein Ego welches leicht gekränkt werden kann. Und genau da setzt die Politik der Spaltung an und fördert gezielt bestimmte Ideologien.
Nehmen wir z.B. den Spruch: “Proletarier der Welt vereinigt euch”. Das ist doch eine Aussage die in Zeiten von tiefen Löhnen und schlechter werdenden Arbeitsbedingungen durchaus ihre Berechtigung hat. Doch damit wird man direkt der linken bzw. sozialistischen Ideologie zugeschrieben. Auf der anderen Seite könnte man sagen: “Wir haben ein Migrationsproblem”. Die meisten Menschen würden dieser Aussage sachlich gesehen wohl zustimmen, doch damit fällt man bereits ins rechte Lager und somit in die nationalistische Ideologie. Wieso können nicht einfach beide recht haben?
Bei genauer Betrachtung bemerkt man also, wie man sich womöglich selber einem Lager zuordnet, oder aber mit Sicherheit von anderen eingeordnet wird. Das Paradoxe daran ist, das dieses Verhalten psychologisch gesehen dem Streben des Egos nach Akzeptanz zugeordnet werden kann. Doch genau da liegt das Problem. Wir sorgen uns um unser Ego, statt um unser wahres Sein. Es ist unser Ego, welches sich dem Gegenüber behaupten will. Unser wahrer Wesenskern würde doch viel lieber in einer Welt ohne Konflikte leben und dem Anderen auch seine Meinung gönnen. Da stellt sich die Frage, warum wir einander scheinbar immer schlechter verstehen? Gönnen wir dem Anderen nichts oder liegt die Ursache eher im von klein auf erlernten Konkurrenzkampf?
Die Spaltung als politisches Instrument
Es gibt heute hunderte NGO’s die sich mit solchen Themen eingehend befassen und über ihre Berater schliesslich Einfluss auf die Politik nehmen. Da sollten wir uns auf keinen Fall blenden lassen und genauer hinsehen. Nehmen wir eine aktuelle Aussage vom deutschen Bundespräsidenten:
Es reicht nicht aus, kein Rassist zu sein. Wir müssen Antirassisten sein!
Deutscher Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Juni 2020
Ich wage zu behaupten, dass diese Aussage hinter den Kulissen lange diskutiert und schliesslich bewusst gewählt wurde, um eine bestimmte Ideologie zu stützen und zu fördern. Nicht zuletzt soll damit natürlich auch über die schwerwiegenden Folgen der Corona-Krise hinweggetäuscht werden. Getreu dem Motto, zeige auf ein anderes Problem um von den eigenen Fehlern abzulenken.
Natürlich kann man den Bundespräsidenten nun loben für seinen Einsatz gegen Rassismus. Doch lasst uns kurz darüber nachdenken, was denn die Steigerung von “kein Rassist” ist? Der Antirassist? Moment mal, klingt doch etwas nach Antifaschist! Damit wird deutlich, in welche Richtung gespielt wird. Die Antifa-Debatte wurde in Deutschland kurzum abgewürgt, während diese durchaus instrumentalisierte Organisation in den USA als Terrororganisation eingestuft wurden. Kurz gesagt eine Organisation, die in den USA als terroristisch eingestuft wird, wird von der deutschen Regierung wiederum offenkundig gefördert . Die Aussage von Steinmeier zeigt also deutlich, dass man am faschistischen Antifaschismus festhalten will. Mir ist bewusst, dass diese Aussage bei einigen Leser Kopfschütteln hervorruft, doch macht euch bitte mal bewusst, was Faschismus wirklich heisst, dann wird auch schnell klar, dass dieser Begriff lediglich ideologisch geprägt wurde. Es ist keines Falls ein Substantiv welches ausschliesslich auf den Nationalismus passt.
Während man in den 90er Jahren noch die Wortschöpfung “Asylant” förderte um damit einen Unmut in der Bevölkerung zu schüren und die politisch konservative bis rechte Seite zu stärken, laufen wir seit zwei Jahrzehnten in die andere Richtung. Nun sollen Flüchtlinge und Minderheiten mindestens besser gestellt sein als alle anderen, schliesslich haben sie ja bereits viel Unrecht erfahren. Doch kann man Unrecht mit Unrecht sühnen? Da kommen wir in Teufels Küche – im wahrsten Sinne des Wortes letztendlich.
Brücken bauen statt Ideologien fördern
Lasst uns Brücken bauen, statt an Ideologien festzuhalten. Denn sind es nicht genau die Ideale eines jeden einzelnen, die schwinden im beengten Rahmen einer Ideologie, was wiederum die Kreativität massiv einschränkt? Ist es letztlich nicht nur Futter für unser Ego, welches sich einem Konkurrenzkampf verschrieben hat? Denken wir lieber an unser Wesen, an das was uns als Mensch auszeichnet. Und denken wir doch mal an die nächste Generation. Generation für Generation wiederholt sich dasselbe Spiel immer wieder. Dabei kommt kein Kind ideologisch geprägt zur Welt. Es sind also nur erlernte Verhaltensmuster, die wir unbedacht immer weiter vererben. Durchbrechen wir diesen Kreislauf, klappt es vielleicht irgendwann auch mal mit dem Weltfrieden.
Darum lasst uns wieder frei denken, uns nicht von jeder Nachricht in eine Konkurrenzhaltung versetzten lassen und stets daran denken, dass man sich nur einigen kann, wenn man sich auch versteht. In dem Zusammenhang wird einem dann auch klar, weshalb unsere Sprache ständig verändert werden soll. Natürlich ändern sich Sprachen im Laufe der Zeit, doch was wir erleben ist ein gezielter Angriff auf unsere Sprache , damit wir uns nicht mehr verstehen. Erinnert doch etwas an eine biblische Geschichte.