Trump trennt sich von Sicherheitsberater John Bolton

Ganz im Trump-Stil verkündete der US-Präsident am Dienstag über Twitter die Trennung von seinem Sicherheitsberater John Bolton. Dass sich die beiden längst nicht mehr einig waren zeigte sich jüngst auch im Iran-Konflikt ab. Selbst zum Rücktritt Bolton’s sind sich die beiden scheinbar uneins. So berichtet Trump er habe den Rücktritt erbeten und Bolton zugleich er sei aus eigenen Stücken zurückgetreten. Trump habe ihn sogar gebeten die Entscheidung zu überdenken.

Welche Absichten verfolgt Trump dabei?

Laut der NZZ will Trump einen friedlichen Kurs in der amerikanischen Aussenpolitik einschlagen. Dabei stand ihm Bolton als Neokonservativer Kriegstreiber im Weg. Bolton liess keine Gelegenheit aus gegen den Iran, als akute Bedrohung hinzustellen. Dass er einen Regime-Wechsel anstrebte, gab er offen zu. Damit unterstütze er die Pläne von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der schon seit Jahren einen Krieg vom Zaun brechen will.

Trump selber schien dem Iran gegenüber gemässigter. Trotz Sanktionen und Ausstieg aus dem Atom-Vertrag, schien er bislang nicht an einem bewaffneten Konflikt interessiert zu sein. Bleibt also abzuwarten wie sich die Dinge entwickeln werden. Ob sich Trump womöglich weiterer Neocons entledigt. Sigal Mendelker könnte so eine Kandidatin sein, sollte sich Trump der Störzellen im Iran-Konflikt entledigen wollen. Zu Mendelker und ihrer Rolle als Staatssekretärin für Terrorismus und Finanzinformation schrieb RT-Deutsch kürzlich einen ausführlichen Artikel: Sigal Mandelker: Die Frau, die für Israel Krieg gegen den Iran führt.

Verwirrung am 9/11 Jahrestag

Trump der noch in seinem Wahlkampf von Aufklärung um den 11. September 2001 sprach und den Fokus auf die Saudis richtete, schlägt zum achtzehnten Jahrestag des Ereignisses, ganz andere Töne an. So ist plötzlich die Rede vom Abbruch der Gespräche mit den Taliban. Genau dies war zuvor noch das Ziel von Bolton, der immer gegen Verhandlungen und Abzug der US-Truppen aus Afghanistan war.

Ob Trump wieder einmal Verwirrung stiften will, ist unklar, genauso wie sein politischer Kurs im Fall 9/11 und Afghanistan.

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