Eben sowenig wie die Intelligenz, schützt die religiöse Zugehörigkeit vor Faschismus. Noam Chomsky, der bekannte Professor und Buchautor aus den USA, zeigt uns dies eindrucksvoll in einem Interview. Der 1928 in Philadelphia geborene Sohn jüdischer Eltern spricht sich deutlich für ein extrem hartes Vorgehen gegen Impfverweigerer aus.
Noam Chomsky wurde nicht zuletzt für seine Kritik am US-Imperialismus weltweit bekannt. Seine deutlich anarchisch anmutende Haltung brachte er in unzähligen Interviews zum Ausdruck. Viele Menschen lauschten gerne seinen Erzählungen, gerade Regierungskritiker dürfte er lange Zeit begeistert haben. Doch nun der Schock. Chomsky spricht sich in einem Interview bei Primo Radical für harte Massnahmen gegenüber Impfverweigerer aus. So sagte er unter anderem; die “richtige Reaktion” auf Ungeimpfte sei, “darauf zu bestehen, dass sie von der Gesellschaft isoliert werden”.
[…] sie [die Impfverweigerer] sollten den Anstand haben, sich aus der Gemeinschaft zu entfernen. Wenn sie dies verweigern, müssen Massnahmen ergriffen werden, um die Gemeinschaft vor ihnen zu schützen.
[…] Dann kommt die praktische Frage, die Sie gestellt haben: Wie können wir ihnen Essen bringen? Nun, das ist eigentlich ihr Problem.
Noam Chomsky – PRIMO RADICAL #250: Noam Chomsky
Chomsky bezog stets deutlich Position gegen die US-Kriegsverbrechen und er thematisierte auch gerne das Dritte Reich. Umso schockierender für viele Bewunderer, dass der inzwischen sichtlich gealterte Chomsky nun deutlich autoritäre Töne anschlägt. Bestimmt würde er seinen Aussagen, übertragen auf die deutsche NS-Zeit, nicht zustimmen. Doch genauso könnte man argumentieren. Die Juden hätten doch damals auch den Anstand haben können, sich aus der Gesellschaft zu entfernen.
Es ist nun mal so, dass Intelligenz nicht vor faschistoiden Gedanken schützt. Eher könnte das Gegenteil zutreffen. Auch intellektuelle Grössen sind im Zeitgeist verhaftet. Es ist immer leichter mit ein paar Jahren Distanz Ereignisse zu analysieren. In der aktuellen Situation folgt man entweder dem Narrativ, oder eben nicht. Und dieses Narrativ bewegt sich bereits seit Monaten genau in Richtung Ausgrenzung der Individuen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch ein Chomsky in seinen rationalen Schlussfolgerungen genau zu dem Schluss kommt.
Damit sollen solch faschistische Äusserungen nicht im geringsten gerechtfertigt werden. Es zeigt jedoch, dass Intelligenz nicht der Schlüssel zu einem menschlichen Miteinander ist, sondern es ist die Empathie. Nur die Empathie geht leider allzu schnell verloren, sobald Menschen in Angst verfallen. Was dann passiert ist ein Schutzreflex, der Mensch schaltet in der Überlebensmodus, und verliert dabei sein Mitgefühl für andere, erst recht für anders denkende.
Zumindest wird nun vielen Menschen klar, was in den vergangenen dreissiger Jahren passiert ist.