Vor Einführung der neuen Spitalfinanzierung 2012 lag der offizielle Richtwert der Bettenbelegung bei 85 Prozent. Wer unter diese Quote fiel, erhielt einen Tarifabschlag. 2015 beklagte man eine Auslastung von 80 % in den Akutspitäler. Dies sei nicht effizient genug und die Spitäler würden untereinander konkurrieren. Nun betreibt man Panikpolitik bei einer Auslastung von 82 Prozent in den Intensivstationen.
Warum man sich über Konkurrenz wunderte, bleibt rätselhaft nach der grossen Privatisierungswelle unter dem Motto “Neoliberalismus”. Man sollte eigentlich meinen, das müsse so sein. Doch, dass für die privat geführten Kliniken die zu geringe Auslastung ein Problem darstellt, bemerkte man bereits 2015. Eine Auslastungsquote von 100 Prozent wäre dem Ökonomen am liebsten, doch ist in der Praxis unrealistisch. Dennoch wollte man weg von den damaligen Quoten, die sich auf 75 bis 80 Prozent beliefen.
Die genauen Hintergründe kann man in Zeitungsarchiven nachlesen, so zum Beispiel in folgenden Artikeln:
- Die neue Spitalfinanzierung in Begriffen
- 2017 – Kaum ein Spital ist voll ausgelastet
- 2015 – Viele leere Betten – Schweizer Spitäler sind zu schlecht ausgelastet
Aktuell erleben wir eine mediale Hysterie, weil die Auslastung bei 82 % liegt. Der Ökonom freut sich über die Effizienz und Ärzte und Pfleger leiden unter dem Druck. Allerdings ist das kein coronabedingtes Problem. Bei den Coronazahlen handelt es sich um einen anderen Taschenspielertrick, wie im folgenden Artikel aufgezeigt wird.
Natürlich glaube ich den Ärzten, die in den emotionalisierten Debatten, wie in der SRF-Arena, zu Wort kommen, dennoch zeigen sie nur einen kleinen Ausschnitt des Ganzen. Aber natürlich genau jenen Ausschnitt, der der totalitären Hypochonder-Politik zuträglich ist. Nüchtern betrachtet sieht es nicht halb so schlimm aus.
Auch auf den Intensivstationen sieht es insgesamt nicht schlechter aus. Derzeit wird eine Belegung von 82,2 Prozent schweizweit angegeben.
Was man in der oben gezeigten Grafik deutlich sehen kann, ist der Rückgang der Kapazitäten. Es handelt sich also nicht um ein Problem von zusätzlichen Covid-Patienten, denn diese könnten ebenso Influenza-Patienten sein, würde man sie denn darauf testen. Es ist auch zu bedenken, dass jeder als Coronapatient zählt, der einen positiven PCR-Test vorweist. Der Grund für den Aufenthalt kann jedoch auch ein gänzlich anderer sein.
Ohne Covid-19 verharmlosen zu wollen, sollte man die Lage dennoch nüchtern betrachten. Auch andere Grippe-Vieren können schlimme Folgen haben. Die Jahre zuvor wurde jedoch nur in der Virensaison darüber berichtet und im Frühjahr war wieder Ruhe. Der entscheidende Unterschied zu vergangenen Jahren besteht jedoch darin, dass man nun ganzjährig gesunde Menschen testet und dem Virus sowie der Krankheit einen PR-starken Namen gegeben hat.
Wir können es auch anders herum betrachten. Der Anteil der Covid-Patienten schwankt stark, doch nehmen wir einmal an, man zählt 20 % Covid-Patienten auf den Intensivstationen. Würde man diese nun abziehen, weil die Pandemie vorbei ist, was würde das für die Auslastung bedeuten? Richtig, sie wäre auf einem utopischen Tiefststand. Dasselbe würden wir sehen, wenn die seit 2020 abgebauten Kapazitäten wieder hinzukämen. Der Ökonom käme ganz schön ins Rotieren, wäre die Auslastung dann nur noch bei vielleicht 65%.
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