Spiegel.de findet eine Korrelation zwischen den erhöhten Fallzahlen in Sachsen und der Anwesenheit der AfD. Abenteuerlich? Bestimmt, aber was soll’s, Hauptsache das Framing passt. Sachsen gilt als Hochburg des Rechtsextremismus, die Szene sei dort besonders stark verwurzelt, und dem Verfassungsschutz zufolge gab es in Sachsen zuletzt so viele Neonazis wie seit 1993 nicht mehr. So der Spiegel.
Als Experten wird der Soziologe Matthias Quent bemüht, Direktor des Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft (IZD). Er wies als einer der ersten auf diese Korrelation hin.
Dieser Zusammenhang zwischen Corona-Notlage und AfD-Wahlerfolgen findet sich laut Quent nicht nur in Einzelfällen. Und: »Besonders stark ist er in Sachsen«, so der Soziologe. »Wir waren von der Stärke des Effektes überrascht, mit so einem deutlichen Ergebnis hatten wir nicht gerechnet.«
Spiegel.de – Corona zwischen Zwickau und Zittau – Die sächsische Krise
Aber es wird noch abenteuerlicher. AfD als parlamentarischer Arm der Querdenken-Bewegung.
Die AfD sei der »parlamentarische Arm des Kerns der ›Querdenker‹-Bewegung«, sagt der Thüringer CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt im SPIEGEL-Interview: »Das ständige Leugnen des Virus durch die AfD hat dazu geführt, dass Bürger unvorsichtig wurden. Ich sage sogar: Die AfD hat mit ihrem Verhalten indirekt Menschenleben auf dem Gewissen.«
Spiegel.de – Corona zwischen Zwickau und Zittau – Die sächsische Krise
Man kann ja von der AfD halten, was man will. Doch das ganze kann man getrost als billige Propaganda bezeichnen, und eigentlich müsste man darüber lachen. Doch trotz massiv sinkender Leserzahlen, erreichen solche Desinformationen dennoch viele Menschen. Und wer nicht genauer hinschaut, könnte diese abenteuerliche, in Relotius-Manier geschrieben Story wirklich glauben.