Wo sind die Intensivbetten hin?

Je lauter geschrien wird, es würden Kapazitäten für Covid-Patienten fehlen, umso weniger Intensivbetten sind verfügbar. Es ist schon erstaunlich, dass während einer Pandemie Intensivbetten abgebaut werden. Allerdings scheint eine offizielle Begründung zu fehlen.

Das Intensivbettenregister DIVI zeigt die Zahlen für Deutschland und einzelne Bundesländer (Bild oben gesamt Deutschland und Brandenburg). Zwar ist eine Reserve seit August ersichtlich, jedoch sinkt die Gesamtzahl der Intensivbetten kontinuierlich. Ob es an korrigierten Zahlen liegt, wissen wir nicht. Doch die Apotheker-Umschau berichtete Anfang November von einer Unregelmässigkeit. So sollen Betten als verfügbar gemeldet worden sein, obwohl kein Personal verfügbar war. Womöglich wird dieser Umstand nun korrigiert.

Allerdings hält der Verlauf der Kurve bereits länger an und der Personalmangel in gewinn-optimierten Kliniken ist auch nicht neu. So macht es doch den Anschein als würde zwar die Infrastruktur ausreichend vorhanden sein, nicht aber die personellen Kapazitäten.

Am Beispiel Brandenburg zeigt sich die Situation wie folgt:

19. Juli19. DezemberDifferenz
frei491148– 343
belegt606612+ 6
gesamt1097760– 337
Intensivbetten Belegung und Kapazität am Beispiel Brandenburg

Laut den Daten von DIVI ist die Belegung gerade mal um sechs Plätze angestiegen. Die Kapazitäten insgesamt wurden jedoch um 337 Intensivbetten reduziert. Somit verringert sich die Anzahl freier Betten natürlich drastisch. Auch wenn der Fresenius-Chef Stephan Sturm da andere Meinung ist, ist die Belegung der Intensivbetten, der einzig zuverlässige Indikator in dieser Pandemie. Denn noch immer wurden keine Bemühungen unternommen, den fragwürdigen PCR-Test zu validieren oder zu vereinheitlichen. Durch einen willkürlichen Ct-Wert und fehlende Normen beim Abstrich wird der, ohnehin schon nicht für diagnostische Zwecke zugelassene, PCR-Test für Statistiken nutzlos.

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