Längst nicht alle Bürger der westlichen Welt wissen wie dieses Geldsystem funktioniert. Eigentlich werden es die wenigsten wissen. Dies wird von den System-Bewachern durchaus erwünscht. Denn wüsste die Menschen wie das Geldsystem wirklich funktioniert, hätten wir morgen eine Revolution – so bereits Henry Ford.
Das Geldsystem kurz erklärt
Geld wird geschöpft aus einer Schuld gegenüber einem Unternehmen mit der Bevollmächtigung Geld zu erschaffen. Der Kreislauf beginnt mit einem Kredit bei einer Bank, die Geld erzeugen darf. Die Bank erschafft nun das Geld aus dem Nichts. Das Geld existiert so lange wie die Schuld nicht getilgt wurde. Wird das Geld an den Gläubiger, die Bank, zurückerstatten, so verschwindet das Geld aus dem System. Was aber bleibt sind die Zinsen, die während der Dauer des Geschäfts aufgelaufen sind. Das ist der Ertrag der Bank, der wiederum nur mit einer weiteren Schuld beglichen werden kann. Das zurück bezahlte Geld existiert ja nicht mehr.
Natürlich spielen hier übergeordnet die privatisierten Zentralbanken sowie einige überstaatliche Organisationen wie z.B. der IWF noch eine entscheidende Rolle. Aber vereinfacht gesehen wird so Geld erschaffen. Je günstiger die Zinsen um so mehr Kredite werden aufgenommen und um so gefährlicher wird das Spiel.
Kredite, wie Hypotheken für Häuser, werden oft nur zum Teil amortisiert. Der Rest bleibt eine offene Forderung für die laufend Zinsen anfallen. Ähnlich verhält es sich bei Staatsanleihen, also den Krediten die Staaten gewährt werden. Da werden alte Kredite mit neuen abgelöst und die Zinslast trägt der Bürger, der dafür ja auch “bürgt”.
Zins – Der Zahn der Zeit
Nun kommt das Spiel mit dem Zins, der lediglich den Faktor Zeit widerspiegelt. Die Zinsen werden von Fleissigen bezahlt, doch die Schuld bleibt und damit auch die Forderung. Es werden sogar weitere Kredite aufgenommen, je mehr Wachstum erreicht wird, gerade wenn die Zinsen doch so verlockend niedrig sind. Jedoch bleibt das reale Wachstum aus und es werden nur Kredite aufgenommen um die Zinsen bezahlen zu können. In der Privatwirtschaft nennt sich das Insolvenzverschleppung und wird Strafrechtlich verfolgt – in der Finanzwirtschaft und bei Staaten gehört es zum guten Ton. Nun folgen dem Beispiel auch noch grosse Konzerne welche inzwischen ähnliche Bilanzen zeigen wie private Banken. Staaten helfen dann den Schwindel zu verbergen, denn es hängen ja viele Arbeitsplätze dran.
Was nun passiert ist – wie es Milorad Krsitc in seinem Buch Menschheit im Umbruch formulierte – “eine Umverteilung von fleissig nach Reich“. Immer mehr arbeiten immer härter um die Last der Zinsen und der Zinseszinsen der Wirtschaft und des Staates zu tragen. So gehen Experten davon aus, dass bereits heute in jedem käuflichen Produkt etwa 40 % Zins-Kosten stecken. Damit wird auch klar, warum dem Bürger immer weniger Geld zum Leben bleibt.
Das Geld fliesst also immer dem Geldschöpfer zu. Aber auch die grossen Unternehmen gönnen sich natürlich ein beachtliches Stück vom Kuchen. Das eigentliche Problem bei der Sache ist jedoch, dass die Geldmenge im System rasant zunimmt. Durch Zins und Zinseszins sowie offenen Forderungen entsteht eine Geldblase die längst nicht mehr mit realen Gütern abzudecken ist. Vergleichbar mit der US Immobilienblase 2007. Das ist die Situation in der wir uns gegenwärtig befinden.
Durch den Anstieg der Geldmenge, welche ja zu teilen aus offenen Forderungen besteht, nimmt der Ertrag an Zinsen exponentiell zu. Das ist längst unaufhaltbar und hätte auch bereits zum Kollaps des Geldsystems führen müssen, wäre da nicht die bereits angesprochene Insolvenzverschleppung im Gange. Zusätzlich musste noch der Leitzins drastisch gesenkt werden, um die Zinslast zu dämmen, damit die Fleissigen überhaupt noch hinterherkommen mit der Zahlung der Zinsen.
Die Spitze des Geldsystems
Ganz an der Spitze der Banken und überstaatlichen Zentralbanken sowie den grossen Konzernen stehen einige Superreiche (die sucht man übrigens in der Forbs-Liste vergeblich) die unaufhaltsam immer mehr Geld verschlingen, egal wie tief man den Leitzins senkt. Das System ist zum Scheitern verurteilt, auch wenn uns die Medien vom schönen Wachstum der Wirtschaft erzählen, die Zeche ist noch nicht bezahlt und sie kann auch nie bezahlt werden, weil ein solch exponentielles Wachstum gar nicht möglich ist. Daher werden auch immer wieder Krisen entstehen, die eine Korrektur ermöglichen, um das System künstlich am Leben zu halten. Wie lange das gut geht, ist ungewiss.
Wie kam es überhaupt dazu
Der Grundstein wurde wahrscheinlich vor über zweihundert Jahren gelegt als einige Bankdynastien entstanden, die teils bis heute überdauern. Doch im letzten Jahrhundert wurden einige Meilensteine gesetzt. Allen voran die Gründung des Federal Reserve System. Am 23. Dezember 1913 wurde vom US-Kongress (oder zumindest denjenigen die noch nicht im Urlaub waren) ein Gesetzesentwurf abgesegnet, welcher die Gründung der FED ermöglichte. Präsident Woodrow Wilson unterzeichnete den Entwurf einen Tag später. Der Grundstein für die private Gelderzeugungs-Industrie wurde gelegt. Die US-Regierung übergab das Recht zur Erzeugung von Geld in die Hände des amerikanischen Geldadels. Dem sollte auch Europa folgen.
Danach wurde das Geld-System immer weiter optimiert. Im Fokus stehend der Ertrag der Hochfinanz. Das Ergebnis erleben wir heute in der ganzen Welt – Krieg, Ausbeutung und Krisen – die ganzen Verwerfungen der Neuzeit sind ein Produkt des Geldsystems. Erst das Geldsystem ermöglicht solch gigantische Machtkonzentrationen wie sie heute anzutreffen sind. Und auf der anderen Seite die grosse Armut.
Schauen wir uns z.B. Afrika an. Als späte folge der Kolonialisierung werden die Länder noch heute von mächtigen Konzernen ausgebeutet und derer Bodenschätze beraubt. Auf der anderen Seite wird die Wirtschaft dort geschädigt mit dem Import billiger Rest-Wahren. Und zu guter Letzt dürfen sie auch noch den Müll der westlichen Welt lagern.
Natürlich sollen wir diese Zusammenhänge nicht erkennen. Erst recht nicht, dass unser ausbeuterisches Geldsystem und die damit verbundene Gier der Wirtschaft dafür verantwortlich sind. Lieber wird der Bürger ständig mit einer Flut von unwichtigen Informationen zugemüllt bis er den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Sogar gebildeten Personen bleiben die wahren Zusammenhänge oft verborgen, da sogar Hochschulen nicht mehr die wahren Zusammenhänge im Lehrplan haben. Das hört sich vielleicht extrem an, doch es lohnt sich darüber nachzudenken. Die Fakten dazu werden nicht geheim gehalten, sie müssen lediglich recherchiert werden.